BI „Pro Schurwald“ informiert auf Reichenbacher Wochenmarkt

Am Samstag, den 06. Juli 2013 informierte die Bürgerinitiative „Pro Schurwald“ die Reichenbacher Bevölkerung über die Pläne den Schurwald zu einem Schwerpunkt des Ausbaus der Windkraft zu machen. In 10-km Umkreis von Reichenbach sind 18 Standorte für Windkraftanlagen geplant, so dass Reichenbach bald von 60 Windkraftanlagen – oder mehr – eingekreist sein könnte. Im Mittelpunkt stand dabei aber die Standortfläche in Reichenbach am Probst / Risshalde.

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Besondere Aufmerksamkeit erregte das maßstabsgetreue Modell einer Windkraftanlage. Viele Bürger waren überrascht und schockiert über die Größe dieser Industrieanlagen, die in nur 700 Meter zur Wohnbebauung stehen sollen. Diese Anlagen sind bis zu 200 Meter hoch, so hoch, wie der Stuttgarter Fernsehturm. „Eigentlich bin ich für Windkraft, aber wenn ich das sehe, dann kann ich nur sagen – das geht nicht“, sagte eine Dame entrüstet.

Auf absolutes Unverständnis stießen die Pläne, diese Industrieanlagen in den Wald zu bauen. Viele Bürger wurden ärgerlich, als sie erfuhren, dass pro Windkraftanlage bis zu einem Hektar Wald gerodet werden sollen. „Man bekommt nicht einmal eine Genehmigung für eine Gartenlaube, aber dann dürfen solche riesige Anlagen im Wald gebaut werden“, meinte ein Bürger.

Für viel Diskussionsstoff sorgten auch die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Die Windkraftanlagen erzeugen Lärm von über 100 dB, so laut wie eine Kettensäge. „Dass man davon in 700 Meter nichts mehr hört, glaubt kein Mensch“ meinte ein Herr und berichtete von Verwandten, welche in 2 Km Abstand von Windkraftanlagen leben müssen und über „Lärmfolter“ klagen. Ein anderer meinte, „tags über macht uns der Schattenschlag nervös und nachts haben wir dann Disko durch blinkende Flugsicherungsleuchten“. Immer wieder wurde die Frage aufgeworfen, ob wir mit diesen Plänen nicht das kaputt machen, was wir eigentlich schützen wollen.

„Da kann man ja nur noch wegziehen“, meinte eine junge Familie entrüstet, „aber wer kauft uns dann unser Haus noch ab?“ Ein älterer Herr fragte sich, „ich habe mein ganzes Leben gearbeitet und mein Haus ist meine Altersvorsorge. Was soll jetzt daraus werden?“

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„Fassungslos waren viele Bürger, als sie erfuhren, dass alle bestehenden Windkraftanlagen in Baden-Württemberg eine Auslastung von nur 13% haben. „Damit kann man doch keinen Atomstrom ersetzen und auch keine Energiewende machen“, meinten viele. Wahrscheinlich geht es doch wieder einmal nur ums Geld, da werden wir nicht gefragt, aber die Zeche dürfen wir dann bezahlen“, wurde häufig geäußert.

Warum machen die Gemeinden solche Planungen und wer hat eigentlich etwas davon, wurde heftig diskutiert. Viele hörten zum ersten Mal über diese Pläne und waren über die Gemeindeverwaltungen erbost, dass die Bevölkerung hierüber nicht informiert werde. „Wenn der Bürgermeister zu einer Info-Veranstaltung einlade, aber nicht sage, dass es um Windkraft gehe, dann ist das nur eine Alibi-Veranstaltung“, meinte eine Dame. „Hat denn unser Gemeinderat da zugestimmt?“, fragte Sie und erkundigte sich, wann die nächsten Kommunalwahlen sind.

Mit unserer Aktion haben wir sicherlich dazu beigetragen, das Thema Windkraft im Schurwald verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und weitere Diskussionen anzuregen.

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