Wirtschaftlichkeit

Baden-Württemberg soll zum Windenergie-Land werden.

Das Deutsche Windenergie-Institut in Wilhelmshaven (DEWI) hält den wirtschaftlichen Betrieb von Windkraftanlagen ab ca. 2.000 Volllaststunden im Jahr (Auslastungsgrad 22,8%) für möglich.

Baden-Württemberg ist jedoch ein relativ windarmes Land. Bestehende Windkraftwerke haben hier einen durchschnittlichen Auslastungsgrad von nur 13% (1.155 Volllaststunden pro Jahr).

Hier einige konkrete Beispiele:

1.     Der Windpark in Simmersfeld und Seewald (14 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 28 MW), im Nordschwarzwald auf 850 Meter Höhe, wird als der „leistungsstärkste Windpark in Baden-Württemberg“ bezeichnet. Seit 2007 erreichte er jedoch nur eine durchschnittliche Auslastung von 16% (1.384 Volllaststunden pro Jahr), der Stromertrag lag bei nur 60% der geplanten MengeFlyer Simmersfeld

 

Mit dem Bauantrag wurde allerdings eine konkrete Windmessung mit 6,8 m/sec. in 125 Meter über Grund eingereicht und es wurde von einem Prognoseertrag von 2.300 Vollaststunden pro Jahr ausgegangen! Ursprünglich war geplant 61 Mio. kWh pro Jahr in das Stromnetz einzuspeisen, tatsächlich waren es im Durchschnitt aber nur 39 Mio. kWh pro Jahr.

 

Im Januar 2013 beschloss der Gemeinderat von Simmersfeld, dass es auf der Gemarkung der Gemeinde keine weiteren Standorte für Windkraftanlagen geben soll, weil  es „keinen Sinn macht in Simmersfeld weitere Windräder aufzustellen“.

 

2.     Die Alb-Windkraft GmbH & CoKG betreibt in Böhmenkirch und Gussenstadt einen Windpark mit 7 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 12 MW. Der Standort auf 720 Meter Höhe wird als „der besten Windstandort auf der Schwäbischen Alb“ beworben.  Albwerk

 

Auch hier beträgt die durchschnittliche Auslastung nur 15% (1.180 Volllaststunden pro Jahr), geplant waren jedoch 20,5% (1.600 Volllaststunden pro Jahr). Gegenüber der Planung von 19 Mio. kWh schwankt der Stromertrag zwischen 73% bis 94%.

 

Der bestehende Windpark soll nun um eine neue Windkraftanlage mit einer Leistung von 1,5 MW erweitert werden. Hierzu werden von Bürgern und Kapitalanlegern Gelder eingeworben. Trotz der ernüchternden Ergebnisse der bestehenden Anlagen mit einer Auslastung von 15%, wird für die neu zu errichtende Anlage wieder mit einer Auslastung von über 20% geworben. Wie realistisch ist dies?               Alb-Windfarm Böhmenkirch


Wenn auf dem Schwarzwald auf 850 Meter Höhe und der Schwäbischen Alb auf 720 Meter Höhe keine positiven Ergebnisse erzielt werden können, ist dies im Schurwald auf 450 Meter Höhe auch nicht zu erwarten!

 3.     Die Breeze Two Energy betreibt in Deutschland 35 Windparks mit einer installierten Leistung von 310 MW. Man darf davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen repräsentativen Durchschnitt handelt.

 

Im Jahr 2011 erzielte Breeze Two Energy bei einem Umsatz von 44 Mio. Euro einen Verlust von 25 Mio. Euro, dies entspricht einer negativen Umsatzrendite von – 60%. Mit jedem Euro Umsatz werden 60 Cent Verlust gemacht – und dies trotz der Subventionen aufgrund des Erneuerbaren Energien Gesetz. Dabei war das Jahr 2011 ein Jahr mit durchschnittlichen Windverhältnissen (1,3% über dem langjährigen Mittel) und alle Windparks waren in Betrieb.

 

Dies war jedoch kein negativer Ausreiser. In den vergangene Jahren haben sich die Verluste auf 205 Mio. Euro aufsummiert.

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Fazit:

  • Die Windgutachten und selbst konkrete Windmessungen erweisen sich im Praxistest oft als zu optimistisch und nicht realisierbar.
  • Grundsätzlich ist der wirtschaftliche Betrieb von Windkraftanlagen in Baden-Württemberg in Frage zu stellen.
  • Den Nachteilen und Beeinträchtigungen durch die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen für Mensch, Natur und Landschaft, stehen keine entsprechenden Vorteile und Nutzen gegenüber.
  • Die für Windkraftwerke in Baden-Württemberg vorgesehenen Investitionen können an anderer Stelle mehr für die Energiewende bewirken.

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 Frage:

 Warum finden sich vor diesem Hintergrund Investoren für Windkraftanlagen?

 Antwort:

In der Windkraft-Industrie ist viel Geld zu verdienen. Dies vor allem durch die großzügigen Subventionen auf Basis des Erneuerbare Energien Gesetz. Allerdings wird dieses Geld ganz offensichtlich nicht mit dem Betrieb von Windkraftanlagen und der Erzeugung von Öko-Strom verdient.

So bleiben vor allem Projektentwickler und Initiatoren, Hersteller von Windkraftanlagen sowie Grundstückseigentümer als Verpächter, welche hier einen guten Schnitt machen.

Bürgergenossenschaften werden in der Regel erst an Windkraftprojekten beteiligt, nachdem die Anlagen errichtet und in Betrieb genommen sind.

Im Schurwald haben bisher noch keine privaten Firmen Interesse an der Errichtung und dem Betrieb von Windkraftanlagen öffentlich erkennen lassen. Bei allen Projekten, welche sich derzeit in Diskussion befinden, sind die Initiatoren entweder von der Politik gesteuerte Unternehmen (EnBW, kommunale Stadtwerke) oder Bürgergenossenschaften. Dies sollte zu denken geben!

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Die Windenergieeinspeisung kann bei TransnetBW im Internet verfolgt werden:

Transnet: Windkrafteinspeisung

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Präsentation Richter: Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen

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Wie rentabel sind Windräder wirklich?

Nur laue Lüftchen (5 Min.)

Windenergie – Ein Minusgeschäft (2 Min.)

Undurchsichtige Geschäfte mit Windparks (7 Min.)

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Hier das Papier zum herunterladen und ausdrucken: Wirtschaftlichkeit

30.11.2012